"Open Doors": Schlimmste Christenverfolgung weiterhin in Nordkorea
Kelkheim (epd).

Die christliche Hilfsorganisation „Open Doors“ macht religiös und politisch motivierte Gruppen sowie autokratische Regime für eine weltweite Zunahme von Gewalt gegen Christen verantwortlich. Besonders drastisches Beispiel sei erneut Nordkorea, erklärte das Hilfswerk am 15. Januar im hessischen Kelkheim (Taunus) zur Vorstellung seines sogenannten Weltverfolgungsindex 2025: „Hier verfolgt man Christen seit Jahrzehnten mit brutaler Härte, zuletzt verstärkt mit Unterstützung aus China.“

In einer Negativ-Rangliste finden sich 50 Länder, in denen Christen aufgrund ihres Glaubens laut „Open Doors“ der stärksten Verfolgung weltweit ausgesetzt sind. Die zehn Länder mit der schlimmsten Verfolgung sind den Angaben zufolge Nordkorea sowie Somalia, Jemen, Libyen, Sudan, Eritrea, Nigeria, Pakistan, Iran und Afghanistan. Fast alle diese Staaten waren bereits in den Vorjahren ganz oben in der Rangfolge zu finden. Seit rund 30 Jahren analysiert „Open Doors“ mit dem Weltverfolgungsindex die Situation von Christen weltweit.

Die bevölkerungsreichsten Länder der Welt, Indien und China, belegen die Ränge 11 und 15. Der Berichtszeitraum des Index 2025 reicht vom 1. Oktober 2023 bis zum 30. September 2024. Der Leiter von „Open Doors“-Deutschland, Markus Rode, sieht trotz deutlich zunehmender Verfolgung auch Zeichen der Hoffnung: „Ich bin dankbar, dass Millionen verfolgter Christen ihren Glauben nicht aufgeben oder verleugnen, auch wenn bereits viele Christen in westliche Länder geflohen sind.“

Laut Index wurden weltweit 4.476 Christen im Zusammenhang mit der Ausübung ihres Glaubens getötet. Im Vorjahresbericht von 2024 wurden 4.998 getötete Christen aufgeführt. Angriffe auf Häuser von Christen hätten von 21.431 (2024) auf 28.368 deutlich zugenommen. 16 Millionen Christen in Subsahara-Afrika seien aufgrund von Gewalt und Konflikten gewaltsam vertrieben worden (2024: 16,2 Millionen). 380 Millionen Christen weltweit seien wegen ihres Glaubens mindestens in hohem Maße Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt (2024: 365 Mio.).

Laut „Open Doors“ existiert keine allgemein anerkannte rechtliche Definition des Begriffes Verfolgung. Bestimmte Situationen könnten als Verfolgung eingeordnet werden, wenn zum Beispiel Personen das Menschenrecht auf Religionsfreiheit nach Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verwehrt wird. Die Methodik des Weltverfolgungsindex folge „eher einer theologischen als einer soziologischen oder juristischen Definition“. Die Daten liefern kirchliche Netzwerke, regionale Menschenrechtsanwälte sowie Analysten. Die Einhaltung der Methodik werde durch das Internationale Institut für Religionsfreiheit geprüft und zertifiziert.

„Open Doors Deutschland“: www.opendoors.de