Mit mehr Homeoffice könnten in Deutschland bis zu 3,7 Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgase eingespart werden. Das Ausmaß der Einsparung hänge aber von der Ausstattung des Heimarbeitsplatzes ab, teilte das Öko-Institut in Freiburg mit. Werde zu Hause ein Firmenlaptop genutzt, seien die Co2-Emissionen mit 18 Kilogramm im Jahr gering. Werde aber ein Heimarbeitsplatz komplett neu ausgestattet, beleuchtet und beheizt, stiegen die Emissionen auf 307 Kilogramm pro Jahr. Dann sei die Einsparung gegenüber der Fahrt zur Arbeit geringer.
Während der Coronakrise, so die Studie des Öko-Instituts, hätten bis zu 70 Prozent der Arbeitnehmer ganz oder teilweise zu Hause gearbeitet. Dabei hätten sie im Jahr 2021 insgesamt 38 Milliarden Kilometer weniger Arbeitswege zurückgelegt als im Jahr 2017. Die eingesparten CO2-Äquivalente hingen vom Verkehrsmittel ab: Beim Auto seien es 202 Gramm pro Kilometer, im Bus 83 Gramm und in Straßen- oder U-Bahn 54 Gramm pro Kilometer.
Auch für die Zukunft hält das Öko-Institut eine Mischung aus Büropräsenz und Homeoffice aus Umweltgründen für vorteilhaft. Bereits bei 20 Prozent Heimanteil würden jährlich rund eine Million Tonnen Treibhausgase eingespart. Das entspreche dem Ausstoß von 370.000 Autos.
Die Studie skizziert jedoch auch soziale Risiken: Arbeits- und Privatleben vermischen sich, das Gefühl der Isolation wächst, der Zugang zu einem geeigneten Arbeitsplatz zu Hause sei sehr unterschiedlich. Zögen Arbeitnehmer durch die Heimarbeit vermehrt aufs Land, entlaste dies enge städtische Wohnungsmärkte. Allerdings seien dadurch auch mehr private Autofahrten im ländlichen Raum zu erwarten. (0422/23.02.2022)