In Niedersachsen wird in immer mehr Gebieten professionell Wein angebaut. Seit den ersten Bewilligungen im Jahr 2016 wuchs die bewirtschaftete Fläche von 7,6 Hektar bis heute um mehr als das Sechsfache auf 47,3 Hektar, wie das Landvolk am Montag in Hannover mitteilte. Gleichzeitig sei die Zahl der Bewilligungsinhaber von zehn auf inzwischen 43 gestiegen. Von Friesland im Norden bis Göttingen im Süden des Bundeslandes würden unter den jeweiligen regionalen Gegebenheiten Weiß- und auch Rotweine „Made in Niedersachsen“ produziert.
Einer der niedersächsischen Winzer-Pioniere war Michael Winkler aus Göttingen, er baut die Sorte Solaris sowie fünf weitere Weißwein- und drei Rotweinsorten an. „Vor kurzem haben wir die letzten Trauben des Cabernet Blanc gelesen“, sagte er. Die diesjährige Lese falle sehr unterschiedlich aus. Für die roten Trauben sei das Wetter sehr gut gewesen. Die frühen Weißweinsorten wie Solaris hätten hingegen unter Fäulnisschäden und Wespenfraß gelitten.
Die Region um Göttingen, die Region Hannover und der Raum um Uelzen gehören mit jeweils fünf bis fast sieben Hektar Fläche zu den größten Weinanbaugebieten in Niedersachsen. Absolut gesehen sind die Rebflächen in Niedersachsen aber immer noch verschwindend klein. In Rheinhessen etwa, Deutschlands größtem Anbaugebiet, wird Weinbau auf insgesamt mehr als 26.000 Hektar betrieben.