Im Jahr 2024 wurden in Niedersachsen insgesamt knapp 18.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche mit Hülsenfrüchten wie Ackerbohnen, Sojabohnen, Kichererbsen und Linsen bestellt. Damit hat sich der Anteil dieser sogenannten Körnerleguminosen am niedersächsischen Gesamtackerbau gegenüber 2015 mehr als vervierfacht, wie das Landwirtschaftsministerium am Montag in Hannover mitteilte. Dennoch blieben Hülsenfrüchte mit einem Anteil von etwa einem Prozent der agrarisch genutzten Flächen ein Nischenprodukt. Das ökonomische und ökologische Potenzial dieser Kulturen sei in Niedersachsen längst nicht ausgeschöpft.
Niedersachsens Agrar- und Ernährungsministerin Miriam Staudte (Grüne) betonte die Bedeutung des Leguminosen-Anbaus für die Gestaltung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Landwirtschaft: „Niedersachsen verfolgt eine eigene Eiweißstrategie, mit dem Ziel Anbau und Vermarktung von heimischen Eiweißpflanzen in Niedersachsen zu fördern“.
Von der Einbettung von Soja, Ackerbohne und Erbse in die Fruchtfolgen könnten Agrarbetriebe ebenso profitieren wie Verbraucher und Lebensmittelproduzenten, erläuterte Staudte. „Es gibt seit Jahren einen Trend zu mehr pflanzlicher Ernährung, und dieser Trend wird sich in Zukunft noch deutlich verstärken“, unterstrich sie. Noch sei der Anteil an Fleischersatzprodukten vergleichsweise gering, das Wachstum jedoch dynamisch.
Leguminosen sind besonders eiweißhaltig und kommen im Gegensatz zu vielen anderen Kulturpflanzen ohne zusätzliche Stickstoffdüngung aus, weil sie das chemische Element aus der Luft binden können. Leguminosen eignen sich sowohl zur Nährstoffanreicherung von Äckern als auch für die Produktion eiweißhaltiger pflanzlicher Nahrungsmittel, etwa zum Ersatz von Fleisch- und Molkereiprodukten.