Barbara Richstein neue Bundesvorsitzende des "Weißen Rings"
s:17:"Barbara Richstein";
Barbara Richstein

Die ehemalige Brandenburger Ministerin Barbara Richstein leitet nun die Opfervereinigung „Weißer Ring“. Ihren Worten zufolge findet sie den Ring für dessen Aufgaben gut aufgestellt.

Mainz (epd). Die Opferschutzorganisation „Weißer Ring“ hat eine neue Bundesvorsitzende: Bei einer Bundesdelegiertenversammlung in Frankfurt am Main wurde die frühere brandenburgische Justizministerin Barbara Richstein (CDU) an die Spitze gewählt, wie der „Weiße Ring“ am 29. September in Mainz mitteilte. Die 59-Jährige folgt auf Patrick Liesching, der nun stellvertretender Bundesvorsitzender und Vorsitzender des Landesverbands Hessen ist.

Die Rechtsanwältin Richstein gehörte von 1999 bis 2024 dem brandenburgischen Landtag an, ab 2019 als Vizepräsidentin. Von 2002 bis 2004 war sie brandenburgische Ministerin der Justiz und für Europaangelegenheiten. Zu den Landtagswahlen am 22. September trat sie nicht mehr an. Richstein ist seit 2002 beim „Weißen Ring“, seit 2022 ist sie Landesvorsitzende in Brandenburg.

Neue Phänomene im Blick

Die Organisation müsse in den neuen Bundesländern bekannter werden, sagte Richstein. Das gelte auch für das neue Opferentschädigungsrecht. „Wir müssen uns noch stärker auf neue Deliktsphänomene einstellen“, sagte sie. In seiner jetzigen Form finde sie den „Weißen Ring“ für diese Aufgaben gut aufgestellt.

Liesching tritt als Richsteins Stellverteter die Nachfolge von Gerhard Müllenbach an, der nicht mehr zur Wahl antrat. Der 52-jährige Liesching verwies auf aktuelle Diskussionen um den Einsatz von elektronischen Fußfesseln, um Frauen vor häuslicher Gewalt zu schützen. „Wir haben da viel in Bewegung gesetzt, und wir werden nicht lockerlassen“, sagte er.

Der „Weiße Ring“ wurde 1976 in Mainz gegründet. Er ist nach eigenen Angaben Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität und unterhält ein Netz von rund 3.000 ehrenamtlichen, ausgebildeten Opferhelferinnen und ‑helfern in bundesweit 400 Außenstellen, beim Opfertelefon und in der Onlineberatung.