Klimaaktivisten haben am Montag mit einer symbolischen Aktion vor dem Kanzleramt in Berlin dagegen protestiert, dass Spitzenpolitiker aus Deutschland, der EU und den USA nicht am UN-Klimagipfel teilnehmen. „Klimakrise wartet nicht auf Regierungskrise“, hieß es auf einem Banner der Klimaaktivisten von „Fridays for Future“. Mit Physik könne man nicht verhandeln.
Die Klimabewegung rief zu dem Protest auf, weil Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seine Reise zur Weltklimakonferenz in Baku (Aserbaidschan) abgesagt hatte. Bei der symbolischen Aktion wurde auch kritisiert, dass EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Joe Biden dem Klimagipfel fernbleiben. „Fridays for Future“-Sprecherin Annika Kruse betonte in dem Aufruf zur Protestveranstaltung, die Klimakrise warte nicht, „bis sie auf die Regierungsagenda passt, sondern zerstört tagtäglich Menschenleben und Existenzen“.
Bei der 29. Weltklimakonferenz kommen von Montag an bis zum 22. November Delegierte aus 200 Ländern zusammen. Schwerpunkt des Treffens ist die zukünftige Finanzierung von Klimaschutz.
Die Klimabewegung fordert von den wirtschaftsstarken Ländern Strategien zur Finanzierung des Klimaschutzes in einkommensschwachen Ländern sowie die Schärfung der nationalen Klimaziele und konkrete Pläne für den fossilen Ausstieg. Deutschland und die EU seien besonders nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten gefragt, in Sachen Klimaschutz ambitioniert voranzuschreiten.