Jugendliche aus Mitteldeutschland wollen am Sonntag in Erfurt ein in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem entzündetes Friedenslicht verteilen. Von dort komme es in die Regionen und könne an verschiedenen Orten mit Laternen und Kerzen geholt werden, teilte die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) am Dienstag in Erfurt mit.
Dieses Jahr sei das Friedenslicht nicht wie sonst von einem Kind aus Österreich direkt in Bethlehem geholt worden. Dies habe die Lage im Nahen Osten sicherheitstechnisch nicht zugelassen. Stattdessen sei die Flamme in der Wallfahrtskirche Christkindl in Steyr das gesamte Jahr über aufbewahrt worden, teilte das Landeskirchenamt mit.
Das diesjährige Motto der Friedenslicht-Aktion „Vielfalt leben, Zukunft gestalten“ soll laut einer Sprecherin der EKM einen möglichen Weg zum Frieden aufzeigen. In der Gesellschaft falle der Blick zu schnell auf die Unterschiede. Meistens gehe es darum, schneller, größer, reicher, klüger oder einfach besser zu sein. Doch ohne die Bereitschaft, sich das Fremde, die Position und die Argumente der anderen zumindest anzusehen, sei es unmöglich, einen Kompromiss auszuhandeln oder einen Konflikt zu lösen.
Laut der Initiatoren der Aktion Friedenslicht ist es in einer Welt, die sich ständig verändere, wichtiger denn je, Vielfalt zu fördern. Jeder Mensch bringe einzigartige Perspektiven, Fähigkeiten und Erfahrungen mit, die die Gesellschaft bereicherten und stärkten.
Die Aktion geht auf die Initiative „Licht ins Dunkel“ des Österreichischen Rundfunks (ORF) im Jahr 1986 zurück. In Deutschland findet die Aktion seit 1994 statt.