Die Hamburger Linksfraktion fordert eine jugendpolitische Offensive. Der desolate Zustand im Kinder- und Jugendnotdienst (KJND) sei dem Senat bekannt, doch es gebe weiterhin keine Konzepte, die Abhilfe schaffen können, kritisierte die Linksfraktion laut Mitteilung von Montag. Erstrebenswerte und lebensnahe Unterbringungsformen seien in den vergangenen Jahren sogar erheblich abgebaut worden, das gehe aus der Senatsantwort auf eine Anfrage der Fraktion hervor. Demnach bestanden 2022 noch 31 Sozialpädagogische Lebensgemeinschaften (SPLG), heute sind es nur noch 25.
Die Fraktion fordert nach eigenen Angaben, dass Bereitschaftspflegefamilien gestärkt, Pflegepauschalen radikal erhöht und freie Träger so unterstützt werden, dass in jeder Wohngruppe mindestens zwei Fachkräfte Tag und Nacht anwesend sind. Zudem müsse ein Gremium zur Planung der Jugendhilfe eingerichtet werden, in dem freie Träger und auch Kinder und Jugendliche mitbestimmen.
Sabine Boeddinghaus, jugendpolitische Sprecherin der Linksfraktion, erklärte: „Das jetzige Konzept des Kinder- und Jugendnotdienstes ist längst gescheitert - es bringt nichts, dieses marode System am Leben zu halten.“ Sie fordere den Senat auf, „die Lage ernst zu nehmen und sich unseren Forderungen endlich anzuschließen.“