Die Wälder in Niedersachsen haben sich leicht erholt. Durch die höheren Niederschläge sei der Wald in einem etwas besseren Zustand als in den von Dürre geprägten Vorjahren, teilte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium am Montag in Hannover mit. Dennoch zeige der aktuelle Waldzustandsbericht weiterhin deutlich die Nachwirkungen der mehrjährigen Wetterextreme.
Das vergangene Vegetationsjahr weise die höchsten Temperaturen und Niederschlagsmengen seit Beginn der Untersuchungen vor 40 Jahren auf. Der Anteil stark geschädigter Bäume sei 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent gesunken. Dennoch sei das Schadensniveau weiterhin hoch.
Den Angaben zufolge stieg die Absterberate im Gegensatz zum Vorjahr leicht. Mit 0,4 Prozent sei sie zwar doppelt so hoch wie der langjährige Mittelwert, erreiche aber nicht annähernd das Niveau der Dürrejahre 2019 bis 2022. Die mittlere Kronenverlichtung der Waldbäume - ein wichtiges Indiz für Schäden - befände sich mit 21 Prozent auf demselben hohen Niveau der letzten Jahre.
„Der Wald leidet verzögert an den Folgen des Extremwetters der Jahre 2018 bis 2023“, sagte Forstministerin Miriam Staudte (Grüne). „Unser Wald kann etwas aufatmen, je nach Baumart sind die Reaktionen allerdings sehr unterschiedlich.“
Die Klimakrise setze den Wäldern weiterhin zu, sagte die Ministerin. Der Umbau der Wälder hin zu artenreichen, klimastabilen Laub- und Mischwäldern werde mit Hochdruck vorangebracht. Neben der Wiederbewaldung und dem Waldumbau werde der Fokus auf die Klimafolgenforschung und -anpassung gelegt.