Der Naturschutzbund Nabu in Niedersachsen fordert vom Landesumweltministerium ein neues Schutzkonzept für Biber. Der Biber sei ein wertvoller „Ökoingenieur“, sagte der Nabu-Landesvorsitzende Holger Buschmann am Montag in Hannover. Die streng geschützten Nagetiere könnten helfen, Gewässer zu renaturieren. Sie bräuchten in Niedersachsen mehr Gestaltungsspielraum, denn die Flüsse und Bäche im Land seien jüngsten Berichten zufolge in einem schlechten Zustand.
Ein Schutzkonzept für Biber müsse das ökologische Potenzial der Tiere einbeziehen, sagte Buschmann. Biber könnten auch dazu beitragen, die biologische Vielfalt zu fördern und den dürregefährdeten Wasserhaushalt zu stabilisieren. Die Rückkehr der im Land nahezu ausgestorbenen Nager nach Niedersachsen sei eine Chance.
Es greife deshalb zu kurz, wenn nur die Schäden wahrgenommen würden, die sie anrichteten. Der erste Entwurf des Umweltministeriums für Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Bibern rücke Fragen von Konflikten und Entschädigung in den Vordergrund, kritisierte der Verband. Der positive Einfluss des Bibers komme zu kurz.
Buschmann räumte ein, „dass es Gewässerstandorte gibt, an denen die Ansiedlung von Bibern problematisch sein kann und die Deichsicherheit sowie der Hochwasserschutz Vorrang haben müssen“. Doch in den meisten Fällen böten Biberansiedlungen mehr Chancen als Risiken.